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Halt. Polizei. Stehen bleiben, Hände an die Wand und Beine auseinander.

Vier Stunden geht meine Schicht erst und ich habe bereits drei Strafzettel verteilt. 45 Euro konnte ich Vater Staat damit besorgen. Jetzt kommen sie auch noch daher. Klar, mein Gehalt für diese Zeit übersteigt meinen Erlös ein wenig. Na und….andere machen gar nichts.

Früher gab es fast überhaupt keine Falschparker. Gab ja auch keine Straßen. Heutzutage ist alles so stressig.

Ich schwitze ja schon unter meiner dicken Uniform Jetzt muss ich mir erstmal ein Päuschen gönnen. Wird schließlich in knapp einer Stunde zu regnen beginnen, sagt der Mann aus dem Radio. Nicht, dass ich noch krank werde und meinem Arbeitgeber auf der Tasche liege.

Was sehe ich denn da? Ist ja klar. Kaum will ich mich mal entspannen, da taucht schon wieder ein Falschparker auf. Da, schau hin, direkt vor uns. Und auch noch so eine Ölsardine auf vier Reifen. Hier übersteigt der Strafzettel ja fast den Wert des Autos. Wäre da nicht die Abbackprämie, oder wie der Dreck heißt sinnvoll? Naja, muss der Besitzer schon selber wissen, ob er seine Rostlaube in Bargeld verwandeln will, oder nach dem nächsten TÜV die Segel streicht.

So jetzt nur noch den Wisch an die Scheibe kleben und schon sind weitere 15 Euro eingespielt. Wenn nur alle so fleißig wären wie ich. Aber nein, da lungern die Leute in den Straßen und lachen über uns. Irgendwann erwische ich sie alle, dann können sie Gift drauf nehmen.

Große, aufgemotzte Karren sind mir am liebsten. Besonders wenn der goldkettchentragende Besitzer flehend auf mich zugestürmt kommt und um Gnade winselt. Ha, denke ich mir dann. Du kommst grade Recht. Wer recht meckert zahlt das Doppelte schnauze ich ihn an und er schlägt dann meistens voller Wucht die Autotüre zu und zerreißt seinen Zettel vor meinen Augen.

Meine Frau ist ganz stolz auch mich. Es gibt halt nichts Sichereres, als mit einem Polizisten verheiratet zu sein. So richtig gefährliche Außeneinsätze habe ich zwar noch nie erlebt, doch das muss meine Frau ja nicht wissen.

Wenn wir abends die Krimiserien in den öffentlich rechtlichen Sendern gucken, dann erzähle ich ihr meistens von Erfahrungen, die ich gar nicht gemacht habe. Sie schmiegt sich dann ganz fest an meine Brust.

Vor fünf Jahren habe ich mal nach einem Schäferhund für den Dienst angefragt. Ehrlich gesagt ging es mir weniger um den Hund, sondern eher um meine eigene Sicherheit. Ist schließlich eine gefährliche Gegend bei uns geworden. Das Tier wurde mir tatsächlich genehmigt. Doch das Viech wollte nie auf mich hören. Dann habe ich auch noch allergisch reagiert und der Spaß war vorbei.

Inzwischen drehe ich wieder alleine meine Runden. Ich bin eben nicht so ein faules Weichei wie viele meiner Kollegen.

Mein Gott, heute ist ja Freitag und es hat schon zwölf Uhr geschlagen. Schnell heim, denn im Winter wird es schon um 16 Uhr dunkel. Nicht, dass noch etwas passiert. Naja, eine halbe Überstunde kann ich mir ja noch aufschreiben. Parke schließlich dreihundert Meter von meiner augenblicklichen Position weg.

Bei ihnen scheint alles sauber zu sein. Sie dürfen jetzt weiter gehen. Und immer dran denken: Wo ich bin herrscht Recht und Ordnung.

  • Gesprochen und bearbeitet von: Thomas Kehr
  • Geschrieben von: Michael Pohl
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